Einführung Lach-Yoga
- gabrieleheyne
- 1. Nov.
- 4 Min. Lesezeit
Mit dem Lachen ist das so eine Sache. Eigentlich wäre es gut, man hätte es immer im Gesicht. Es wäre für die Anderen schön, aber auch für einen selbst von Vorteil, weil alleine durch das Hochziehen der Mundwinkel die Glückshormone in unserem Kopf aktiv werden und uns ein Wohlfühlen bescheren.
Versuche es einmal: ziehe die Mundwinkel in Richtung Ohren und denke gleichzeitig an etwas ganz trauriges. Gelingt dir das?

Oder probiere es einmal in der Nacht aus, wenn du wach geworden bist von einem schlechten Traum, dann grinse ganz schnell, noch bevor das Gedankenrädchen los geht und konzentriere dich auf das Grinsen - behalte die Mundwinkel nach außen-oben - wirklich nicht ablenken lassen! - Du wirst wieder einschlafen und die grandiose Wirkungsweise vom Grinsen am folgenden Morgen total ausgeschlafen erkennen können.
Ich bin zum Lachyoga gekommen, als es mir gar nicht zum Lachen war. Oder vielleicht doch - der Arzt, der mir am Rücken ein Melanom entfernt hatte, sagte zu mir, dass es ein 6-er im Lotto war, dass dieses Teil nicht gestreut hatte!
Daraufhin belegte ich ein Lachyogaseminar in München. Das war lustig!
Bisher hatte ich nur gelacht, wenn es einen Anlass dazu gab. Hier lernte ich Anlässe zu schaffen oder auch ohne Anlass zu lachen. Das war am Anfang etwas seltsam, ging aber mit der Übung und im lächerlichen Kreis immer besser.
Also, wenn du dir jetzt komisch vorkommst, wenn du einfach so mit mir loslachst, dann geht das den Meisten so. Noch besser ist es natürlich, wenn du noch jemand bei dir hast, mit dem/der du lachen kannst.
Als wir Kinder waren, brauchten wir wenig Grund zum Lachen - wir haben einfach gelacht. Aber dann hat man uns „erzogen“. Man hat uns gesagt, wann wir albern sind und wann sich das Lachen schickt oder eben nicht und die Gründe zum Lachen wurden immer weniger.
Albern sein war nicht gut. Aber albern sein IST gut! Dazu später mehr.
Auf diesem Weg haben viele Menschen ihr Lachen verloren oder glauben zumindest, es verloren zu haben.
Aber - keine Angst - man kann sein Lachen wieder finden! Es ist so wie mit dem Radfahren - einmal gekonnt können wir es ganz schnell wieder.
Und jetzt lade ich dich ein, einmal ganz albern mit mir zu lachen. Kannst du dich erinnern, wie du als Kind gekichert hast?
Probieren wir es einmal aus indem wir im Kopf auf „I“ vor uns hin kichern … Hi - Hi - Hi - Hi - Hi :-)
Und ???? wie fühlt sich das an?
Albern?
Muss ja niemand hören oder sehen! Ganz alleine für dich…
Merkst du schon wie sich deine Laune bessert?
Wir lachen das „i“ im Kopf und das macht den Kopf frei.
Auf alle fünf Vokale können wir lachen. Jeden Vokal lachen wir an einer anderen Stelle im Körper.
Gehen wir doch mal weiter auf das „E“.
HE - HE - HE - HE :-) Merkst du es im Hals? Das ist so eine richtig schmutzige Lache! Das lachen wir nicht so oft. Ist aber gut, weil wir, indem wir „E“ lachen, die Schilddrüse stimulieren!
Also, wenn du willst kannst du dir mal vorstellen, du bist ein Löwe, machst die Hände zu Krallen, verziehst das Gesicht zu einer furchterregenden Grimasse (zum Beispiel Zähne zeigen und die Nase rümpfen) und lachst auf „E“!
Gehen wir in Gedanken etwas tiefer zum Herzen.
Wir kennen alle den Satz „aus vollem Herzen lachen“. Das tun wir jetzt und zwar auf „A“!
Laut HA - HA - HA - HA - HA :-)
Das geht doch schon von ganz alleine! Oder?
Wenn du willst, dann kannst du dabei die Hand auf dein Herz legen. Dein Herz dankt dir für diese Lachdusche!
Nochmal? HA - HA - HA - HA - HA …
Dann gehen wir zusammen noch ein Stockwerk tiefer - zum Zwerchfell.
Wenn du darauf deine Hände legst und lachst, dann merkst du wie es wippt.
Lache auf „O“ und all deine Organe werden sich freuen!
HO - HO - HO - HO - HO :-)
Um das Zwerchfell herum liegen Körperorgane und die werden beim Lachen auf „O“ alle in Bewegung gebracht. Das ist gut!
Nun bleibt noch das „U“. Das lachen wir im Unterleib und das bringt die Verdauung in Schwung!
Drei Minuten gelacht ist für den Körper wie 15 Minuten gejoggt!
Also, wenn du ein bis zwei Mal alle Vokale durchlachst, dann bist du fit für den ganzen Tag!

Und jetzt darfst du dich loben!
Klatsche zwei Mal in die Hände und sage zwei Mal laut „sehr gut“ - „sehr gut“!
Werfe dann die Hände und die Arme in die Höhe und rufe dabei laut „Yeh“!
Drei Mal wiederholen, bitte!
Übrigens - wenn du herzhaft lachst, dann kannst du nicht gleichzeitig denken. Das ist Erholung für deinen Kopf.
Ich bin keine Ärztin und was ich hier schreibe kann ich nicht medizinisch belegen.
Aber ich habe zehn Jahre lang Lachyoga in Kliniken angeleitet und viele erfreuliche bis begeisterte Rückmeldungen erhalten, die mir bestätigten, wie gut das Lachen tut und dass man nicht darauf warten muss, bis sich eine „lächerliche“ Situation ergibt, sondern dass man etwas dafür tun kann.
Etwa 80 Lachyogaübungen habe ich zusammengetragen und mit all meinen Teilnehmern viele Male durchgelebt und gelacht. Da gibt es Übungen die einfach nur albern oder verrückt sind. Es gibt Übungen die berühren, aber auch solche die befreien. Lachen kann uns stärken und aufrichten. Es kann uns nachdenklich machen, aber auch heilen. Und lachen kann einfach nur gut tun. All diese Lachübungen will ich in Folge vorstellen.


