Zurück ins Leben
- gabrieleheyne
- 20. März
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Apr.

Ich gehe durch den wunderschönen Frühlingswald. Buschwindröschen bedecken den Boden. Die Sonne schickt ihre Strahlen zwischen den Bäumen hindurch. Es raschelt hier und da und die Vögel zwitschern.
Ganz bewusst setze ich die Füße voran - Schritt für Schritt - schaue mich immer wieder um und freue mich daran, wieder so gut „zu Fuß“ zu sein.
Es ist noch nicht alles gut, aber alles ist viel besser.
Manchmal sind die Beine schwer und die Füße schmerzen. Ich hoffe, dass auch das noch besser wird. Am Xylophone schlage ich ein paar Holztöne an - mache eine kleine Pause auf der Bank.
Noch vor einem Jahr fühlte es sich an, als ob mir alles entgleitet, was für mich „Leben“ ausmacht. Schmerzen überall im Körper, Schwindel, Übelkeit, Schwäche und damit verbundene Ängste beherrschten meinen Alltag und ich fühlte mich hilflos ausgeliefert.
Nein, ich hatte und habe kein Zaubermittel. Es war ein Prozess - ein Prozess, bei dem ich nicht aufgegeben habe, Rückschläge wütend ertrug, aber wieder aufstand. Auf allen Ebenen - mit Körper, Geist und Seele - habe ich mich immer wieder auseinander gesetzt, habe hinterfragt, was wer braucht und versucht, dem Gehör zu verschaffen. Dabei wurde mir immer und immer wieder bewusst, wie wenig ich bisher darauf geachtet hatte, was mein Körper oder meine Seele wollten.

Ich suchte mir Hilfe und fand sie bei einigen Ärzten und Therapeuten, aber auch in Büchern und in der liebevollen Zuwendung meiner Familie und von meinen Freunden.
Und während meine Gedanken mich voll Dankbarkeit begleiten, erreiche ich den Parkplatz, steige in mein rotes Auto und freue mich, dass auch dieses Stück Freiheit, das Autofahren immer für mich bedeutet hat, wieder für mich möglich ist.


